Angesichts der Corona-Pandemie stehen die Sportartikel-Industrie, der Sportfachhandel und die gesamte Sport-Community vor gewaltigen Herausforderungen. Dass ihre Bewältigung nur gemeinsam gelingen kann, hatte der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie bereits in seinem Statement von Anfang April 2020 gefordert.
Die gelebte Praxis zeigt: Zahlreiche Sportartikel-Hersteller gehen mit gutem Beispiel voran, um die Folgen der Corona-Pandemie für Partner, Kunden und die Gesellschaft abzufedern. Die Firmen unterstützen nicht nur den von Geschäftsschließung betroffenen stationären Fachhandel, sondern auch örtliche Krankenhäuser sowie Beschäftige im Gesundheitswesen, gemeinnützige Organisationen und ganz allgemein hilfsbedürftige Menschen an ihren jeweiligen Standorten mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen.
Die Initiativen reichen von kostenlosen Dropshipping Services (Direktversand vom Hersteller an die Kunden der Händler) über Spenden von Schutzausrüstung an Kliniken bis zur Umstellung der Produktion auf Schutzmasken und Schutzbekleidung, wie eine Umfrage unter den BSI-Mitgliedsunternehmen ergab. Hier stellen wir Ihnen vor, was einzelne Unternehmen tun (in alphabetischer Reihenfolge).
Asics kommt dem Fachhandel entgegen, indem seit Mitte März 2020 ein allgemeiner Lieferstopp gilt. Sollten Händler allerdings Lieferungen wünschen, ist dies auf Anfrage möglich. Die Produktion wurde zwar kaum durch COVID-19 beeinträchtigt. Dennoch werden die Launches der Kollektionen Herbst/Winter 2020 und Frühjahr/Sommer 2021 angepasst, damit Händler mehr Zeit für den Abverkauf der aktuellen Kollektion gewinnen.
Die ASICS Brand Trainer werden den Fachhandel weiterhin mit virtuellen Produktschulungen und Webinaren unterstützen. Die Website "ASICS ACADEMY" bietet zusätzlich einen kompletten Überblick über alle ASICS Produkte und Technologien.
Darüber hinaus unterstützt Asics die Aktion „FAIRPLAY. Wir halten zusammen – Für Handelsvielfalt vor Ort“, die Händler bei der Aufrechterhaltung und dem Ausbau Ihrer Kundenkommunikation und für die Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Thierse die Schirmherrschaft übernommen hat.
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Best Freizeitmöbel wird zeitweise in seiner hauseigenen Polster-Produktion wiederverwendbare Mund-Nasen-Schutzmasken produzieren. Dabei handelt es sich um die von der Regierung empfohlenen Masken für den täglichen Gebrauch, also keine medizinischen und zertifizierten Masken.
Die Masken werden aus Materialien produziert, die ohnehin bereits im Hause verwendet werden. Sie bestehen zu 100 Prozent aus Baumwolle, sind 2-lagig oder 3-lagig mit innenliegendem Vliesfilter. Dadurch sind die Masken bei 60 Grad waschbar und mehrfach wiederverwendbar. Der Vertrieb erfolgt über den regionalen Einzelhandel, Apotheken sowie über verschiedene Handelskanäle und Online. Ein größerer Teil dieser Masken wird zudem an soziale Einrichtungen und bedürftige Personengruppen gespendet.
Auch der Rucksackhersteller Deuter zeigt sich solidarisch und spendet 75 selbstgenähte Masken an das Alten- und Pflegeheim Schlösslein Stadtbergen. Zudem hat Deuter Quality & CSR Managerin Anna Steffen Kollegen, Freunde und Bekannte motiviert, in ihrer Freizeit unter dem Motto „Masken für alle!“ aus gespendeten Stoffen Masken für das Unternehmen und hilfsbedürftige Menschen zu nähen.
An diesem spontanen Projekt hat sich auch Freudenberg Performance Materials beteiligt und Filtermaterial für die Masken beigesteuert. Und das Unternehmen Fleuresse Dierig unterstützte die Aktion mit einer Stoffspende.
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Daher hat EQuest einen großen Teil seiner Produktion auf die Herstellung von BMNS-Masken (BMNS = Behelf-Mund-Nasen-Schutz) umgestellt. Mit dieser Maßnahme unterstützt der Hersteller von Pferdesportprodukten viele große Unternehmen, Städte, Gemeinden, Kreise, Reitsportgeschäfte, Apotheken, Pflegeheime und Privatkunden.
Auch intern ist mit Hygienemaßnahmen für den optimalen Schutz der Mitarbeiter gesorgt – dazu gehören Desinfektionsspender in den einzelnen Abteilungen, die regelmäßige Reinigung und Desinfizierung der Arbeitsplätze, sowie die Aufteilung der Mitarbeiter in verschiedene Schichten und das Tragen einer der BMNS-Masken.
Des Weiteren startet EQuest eine Aktion für Tierheime, Pferdeklappen, Pensionshöfe, etc., die durch die Corona-Krise in Not geraten sind. Diese Institutionen erhalten ein „stay together"-Paket, das nützliche Produkte für die tägliche Arbeit mit Pferden beinhaltet, die trotz der Krise gemacht werden müssen.
Weitere Informationen: https://www.equest-online.de/
Die Outdoor-Ausrüster von Equip - Rab & Lowe Alpine unterstützen den Fachhandel im Rahmen eines auf die Corona-Krise zugeschnittenen „Risk Management Action Plan“ mit folgenden Maßnahmen:
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HKM-Geschäftsführer Klaus Egbers hat ca. 10.000 Schutzmasken und 500 Schutzanzüge an das lokale Euregio Krankenhaus in Nordhorn gespendet. Diese Masken und Anzüge werden vom Krankenhaus selbst genutzt und auch den niedergelassenen Ärzten zur Verfügung gestellt.
Keen hat in einer seiner unternehmenseigenen Fabriken in Thailand auf die Produktion von Alltagsmasken umgestellt und setzt damit im Rahmen seiner Kampagne „Together We Can Help“ ein Signal im Kampf gegen das Coronavirus. Die wiederverwendbaren und waschbaren Masken werden nachhaltig gefertigt.
Weltweit will das Unternehmen nun 100.000 Mund- und Nasenschutzmasken an Mitarbeiter im Einzelhandel spenden, wie der US-Supermarktkette Fred Meyer. In Deutschland und Österreich stehen die Masken u.a. kostenlos für die Partner im Schuh-, Sport- und Outdoorfachhandel und deren Mitarbeiter zur Verfügung. Handelspartner können sie bei Interesse direkt bei den jeweiligen Keen-Ansprechpartnern abrufen. Je nach Abnahmemenge können Händler sogar ihr Firmenlogo in die Masken integrieren lassen.
Als nächsten Schritt will Keen seine Harvest-Masken in einigen Wochen auch zum Verkauf anbieten und entwickelt dafür eine Kollektion aus vielen unterschiedlichen Modellen, um das Tragen von Masken im Alltag attraktiver zu gestalten.
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Komperdell ist nach dem Ausfall diverser Rennlaufmessen sowie angesichts geschlossener Geschäfte und besonders für die kommende Wintersaison motiviert. Die Fans seiner Produkte und im speziellen die Nachwuchsgeneration der Ski-Rennsportler sind dem Unternehmen besonders wichtig. Deshalb hat Komperdell mit seinen stationären Fachhändlern eine virtuelle Online-Rennlaufmesse gegründet. Hier gibt es unter Vorlage eines Kaderausweises vergünstigte Rennlaufprodukte für kurze Zeit (die Aktion läuft bis zum 20. Mai 2020). Die Bewerbung erfolgt über Social Media, Athleten können sich über die Händler direkt anmelden.
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Die Initiative „Maker vs. Virus“ bringt Organisationen zusammen, die dringend Ausrüstung benötigen, und Unternehmen, die diese produzieren können. Mit seinem 3D-Drucker unterstützt der Hersteller für Ski-sport-Ausrüstung LEKI diese Initiative und trägt zur Herstellung von Face-Shields bei. Mit insgesamt 52 Teilesets konnte das Unternehmen Personal von Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen, Alten- und Pfle-geheimen und Krankenhäuser unterstützen.
Das medizinische Personal im Nürtinger Krankenhaus kann derzeit nur mit Schutzmasken arbeiten – dabei kann das ständige Tragen der Masken auch unangenehm sein. Deshalb hat sich LEKI einem Open-Source-Projekt angeschlossen. Mithilfe des 3D-Druckers werden Kunststoffhalterungen hergestellt, die dafür sorgen, dass die Masken größenverstellbar und angenehmer zu tragen sind. Außerdem werden Druckstellen und das Verrutschen der Masken vermieden. Mittlerweile werden 250 derartige Kunststoffhalterungen im Krankenhaus verwendet.
Auch der Sportschuh-Hersteller LOWA unterstützt seine Fachhandelspartner auf verschiedenen Wegen:
Beispielsweise wurden eine rückwirkende Valutierung aller Aufträge zwischen dem 01.03.2020 und 30.04.2020 und die Verschiebung der Auslieferung offener F/S 2020 Aufträge um bis zu acht Wochen beschlossen. Weitere Maßnahmen:
• Verlängerung der Vororderphase für Herbst/Winter 2020 um vier Wochen,
• Teilweise Modifikation bereits platzierter Herbst/Winter 2020-Vororder in Zusammenarbeit mit dem Außendienst,
• Erhöhung der Durchlaufartikel für 2021, um Abschriften zu vermeiden,
• Reduktion neuer Artikel für Sommer 2021.
Je nach Fortgang der Pandemie und der Handelsschließungen betrachtet LOWA die Situation immer wieder neu und steht im stetigen Austausch mit seinen Handelspartnern.
Weil in Italien und auch rund um den Headquarter-Standort Bozen Notstand an medizinischem Material für die fachgerechte Behandlung von Covid-19-Patienten herrscht, hat die Oberalp Group begonnen, am Standort in Montebelluna aus Reststoffen Mundschutzmasken und wasserabweisende Schutzmäntel zu nähen. Die Wochenproduktion von 50.000 Masken und 800 Schutzmäntel half der Südtiroler Sanität über den ersten Engpass hinweg.
Gleichzeitig hat das Unternehmen über seinen SALEWA-Lizenzpartner in der chinesischen Stadt Xiamen insgesamt 20 Millionen medizinische Schutzmasken und 600.000 Schutzausrüstungen besorgt und in Zu-sammenarbeit mit Austrian Airlines und der Regierung Österreichs über Wien eingeflogen. Für den Trans-port wurden zwei Passagierjets Boeing 777 verwendet, wobei auch alle Sitze des Passagierraums mit Kar-tons befüllt wurden. Diese „Luftbrücke“ will das Unternehmen aufrechterhalten, solange sie gebraucht wird.
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Viele stationäre Fahrrad- und Outdoorhändler haben keinen eigenen Onlineshop und standen nun während der Corona-bedingten Geschäftsschließungen ohne jegliche Umsätze da. ORTLIEB hat sich auf die Fahnen geschrieben, dem Fachhandel als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen, nicht erst in Krisenzeiten. Im Zuge des Relaunches der Website wurde bereits 2018 ein eigener Webshop in integriert und dem Endkunden die Möglichkeit gegeben, nicht nur Bestellungen zur Abholung im Laden zu tätigen, sondern sich diese auch direkt nach Hause senden zu lassen.
Während ORTLIEB die Versendung im Namen des Händlers übernimmt, erfolgt die Zahlungsabwicklung über einen Dienstleister direkt zwischen ausgewähltem Fachhändler und Endverbraucher, also zu 100 Prozent über den Fachhandel. Der Fachhändler erhält seine reguläre Marge, so als wenn der Endkunde direkt bei ihm im Laden kauft.
Neben dem verstärkten Engagement für den Fachhandel im Sinne der Aktion „Support your local dealer“ wurden bereits zu Beginn der Corona-Pandemie die hausinternen Näh-Kapazitäten genutzt, um für die eigenen Mitarbeiter und angrenzende Firmen Mundschutze zu produzieren.
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Die Läden sind geschlossen, die Umsätze bleiben aus – mit für alle Seiten bedrohlichen Auswirkungen. Ortovox hat daher eine Möglichkeit ausgearbeitet, wie der lokale Fachhandel mit einer „Support your local dealer”-Kampagne über die eigenen digitalen Kanäle und über den Ortovox Online-Shop unterstützt werden kann.
Seit Anfang April 2020 gehen 25 Prozent aller Umsätze im Ortovox Online Shop an die autorisierten Fachhandels-Partner, transparent und unbürokratisch. Dabei entscheidet jeder Kunde bei seinem Einkauf selbst, welchen Händler er unterstützen möchte: Jeder teilnehmende Händler erhält einen individuellen Code, den der Kunde am Ende des Bestellprozesses im Online Shop eingibt. Als Dankeschön erhält jeder teilnehmende Kunde von Ortovox ein kleines Geschenk.
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Auch OSC hat eine Aktion gestartet, um seine stationären Händler ohne eigenen Webshop zu unterstützen. Endverbraucher können auf der OSC-Website Produkte aussuchen und dann bei den aufgelisteten stationären Händlern per Telefon oder E-Mail bestellen. Sollte der Händler diese Produkte nicht auf Lager haben, kann er OSC beauftragen, das Produkt direkt an den Endverbraucher zu schicken.
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Die Schöffel-Stiftung, die soziale Projekte in der Region Augsburg unterstützt und initiiert, hat 60.000 Gesichtsmasken an das Landratsamt Augsburg gespendet. Organisiert wurden sie über das Outdoor-Bekleidungsunternehmen Schöffel. Dabei handelt es sich um Masken, die nach der Europäischen Norm EN 14683 zertifiziert und somit als chirurgische Masken, nicht aber für den Intensivbereich zugelassen sind. Sie dienen insbesondere dazu, die Gegenüber der Träger vor infektiösen Keimen aus Mund und Nase zu schützen. Die Masken sollen an wichtige Institutionen wie vor allem Alten-, Pflege und Behinderteneinrichtungen verteilt werden.
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Der Hersteller für Absturzsicherungen SKYLOTEC stellt seine Produktion um und fertigt mit den vorhandenen Maschinen manuell einfache OP-Masken aus Baumwolle. Die Produktion erfolgt nach den Leitlinien zur Herstellung medizinischer Ausrüstung, die die EU-Kommission unlängst veröffentlicht hat. Sie soll zunächst am Standort in Deutschland erfolgen, bei Bedarf aber auch auf die Produktionsstätte in Ungarn erweitert werden. Frei verkäuflich sollen die Mund-Nasen-Masken zunächst nicht sein, sondern Gesundheits- und Landratsämtern bedarfsorientiert als Unterstützung angeboten werden.
Zudem könnte bei SKYLOTEC in Kürze die Produktion von Atemschutzmasken des Standards FFP2 anlaufen. Mit ultraMEDIC gehört ein zertifizierter Hersteller von Medizinprodukten zur SKYLOTEC Firmengruppe, der über das notwendige Know-how verfügt. Zur Herausforderung wird allerdings laut SKYLOTEC die Materialbeschaffung. Denn die erforderlichen Rohmaterialien werden überwiegend in Asien hergestellt. Daher prüft das Unternehmen zurzeit die Verwendung alternativer Materialien.
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Was können wir tun, um die Menschen zu schützen, die für uns täglich an vorderster Front gegen die Corona-Epidemie kämpfen? Diese Frage hat sich die Business Unit Sport bei Uvex gestellt und ein kostenloses Kontingent von 350 Radhelmen für Angestellte im Medizin-und Pflegebereich angeboten. Hintergrund war eine Empfehlung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 19. März 2020, in der das Ministerium empfiehlt, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Die Aktion stieß auf eine hohe Nachfrage und durchweg hohen Resonanz.
Außerdem hat Uvex aufgrund der aktuellen Lage entschieden, seinen Restbestand von Atemschutzmasken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 für Krankenhäuser und Arztpraxen in Deutschland zu reservieren. Mit der auschließlichen Abgabe an medizinisches Personal sollen gerade die Menschen geschützt werden, die tagtäglich mit den infizierten Menschen zu tun haben.
Um den Fachhandel zu unterstützen, hat VAUDE ein ganzes Paket an Maßnahmen ergriffen. Ziel ist es, den Fachhandelspartnern trotz geschlossener Geschäfte zu Umsätzen zu verhelfen – sei es durch einen lokalen Lieferservice, durch Unterstützung beim Online-Geschäft oder durch kulanten Umgang mit Liefer-Vereinbarungen.
Als ersten Schritt hat VAUDE bereits seit Mitte März die Lieferungen in Absprache mit den Fachhandelspartnern sukzessive gestoppt und Liefertermine individuell angepasst. Seit 1. April liefert das Unternehmen portofrei an die Handelspartner in Deutschland und den Nachbarländern, um gerade auch kleine Bestellungen zu erleichtern.
Über eine neue Plattform auf seiner Homepage ermöglicht der Outdoor-Spezialist zudem Fachhändlern und VAUDE Stores in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen lokalen Lieferservice für die Kunden anzubieten. Auf einer Landkarte sind alle teilnehmenden Händler mit ihren Services schnell zu finden. So kann der Kunde seinen lokalen Händler kontaktieren und mit ihm die Verfügbarkeit des gewünschten Produktes sowie alle Details zur persönlichen Lieferung abstimmen. Die Resonanz ist groß - innerhalb weniger Tage haben sich laut VAUDE rund 100 Fachhändler dafür angemeldet.
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