Als auf dem 2. Bewegungsgipfel im März die Grundlagen des Entwicklungsplan Sports mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppen veröffentlicht wurden, war dies bereits der zweite Anlauf auf dem Weg zum Entwicklungsplan Sport (EPS). Zuvor hatten DOSB und Vertreter:innen der Kommunen ein erstes, kürzeres Grundlagenpapier aufgrund der inhaltlichen Gestaltung und auch der fehlenden Hinterlegung mit Haushaltsmitteln abgelehnt. Dieses zweite Grundlagenpapier stellt nun eine deutlich gehaltvollere Basis für den EPS dar. Zahlreiche der Vorschläge und Ideen, der 22 Expert:innen, die an der Erstellung beteiligt waren, decken sich mit der jüngst überarbeiteten Sportpolitischen Position des BSI.
So zum Beispiel die Empfehlung, eine:n Staatsminister:in für Sport zu berufen, welcher bei „Entwürfen von Gesetzesvorlagen der Bundesregierung frühzeitig beteiligt werden“ soll und eine Schnittstellenposition zwischen Bundesregierung, Ministerien und Zivilgesellschaft einnehmen soll. Auch für die Sportwirtschaft, welche über eine Mitarbeit von Hendrikje Lučić, BSI Referentin für Politische Interessenvertretung, an der Entstehung des Papiers beteiligt war, gibt es ganz konkrete Empfehlungen für einen gesellschaftlichen Beitrag an der Sport-/Bewegungsentwicklung.
Hauptsächlich im Bereich „Sichtbarkeit des Sports erhöhen“ wird hier beispielsweise die Mitarbeit an einer Bewegungskampagne, bei der Einrichtung von Aktivzonen im öffentlichen Raum oder auch bei Auszeichnungen, wie einer Sportlehrkraft des Jahres, der Sport-/Bewegungsfreundlichsten Kommune oder eines Sport-/Bewegungsfreundlichsten Arbeitgebers angeregt. Auch der Vorschlag, längerfristig ein Bundesprogramm zur Förderung zur Teilhabe im Sport – denkbar wäre hier eine Form der Sportgutscheine – oder die Stärkung des Themas „Gesunder Arbeitsplatz“ finden sich im Grundlagenpapier.
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Wie viele der Ideen den Weg in den nächsten Entwurf schaffen werden, hängt nun maßgeblich von dem Aktionismus der beteiligten Akteure ab. Das BMI hat zum Sommer einen neuen Entwurf angekündigt. Auf dem, im Rahmen der BSI Politik-Tage durchgeführten Sportwirtschaftsdinner vereinbarten BSI und DOSB dazu eine Abstimmung der weiteren Vorgehensweise. Dass es ohne Haushaltsmittel und eine tatsächliche Zusammenarbeit der Ministerien (insbesondere von BMI und BMG) keine Zukunft für einen ernstgemeinten EPS geben kann, wurde von den Verbandsvertreter:innen des BSI auf dem BSI Sportfrühstück im April ausdrücklich betont und auch noch einmal in einem Brief an Bundesministerin Faeser, Bundesgesundheitsminister Lauterbach und Bundeswirtschaftsminister Habeck bekräftigt.
Das PDF der Grundlagen des Entwicklungsplans Sport - Arbeitsgruppenergebnisse - haben wir unseren Mitgliedern im Mitgliederbereich unserer Website zur Verfügung gestellt.