Aktuell wird die Einführung eines sogenannten EPR-Systems (Extended Producer Responsibility / Erweiterte Herstellerverantwortung) für Textilien diskutiert. Es ist absehbar, dass Inverkehrbringer von Textilien in Zukunft eine Abgabe für die Entsorgung ihrer Produkte zahlen müssen, wie dies bereits bei Verpackungen, Batterien oder Elektrogeräten der Fall ist. Wie ein solches System für Deutschland im Sinne der Hersteller von Textilien aussehen kann, wurde beim BSI-Roundtable „Das deutsche Textil-EPR-System“ am 30.01.2025 in Herzogenaurach bei adidas diskutiert.
Der Roundtable ermöglichte einen Austausch zwischen Herstellern, Entsorgern, Vertretern der Sammlung- und Sortierbetriebe sowie Handelsverbänden. Nachdem mehrere Impulsvorträge Einblick in die Perspektive verschiedener Akteure boten, schloss sich eine offene Diskussion zu den Wünschen und Bedarfen der Teilnehmer sowie den Herausforderungen und offenen Fragen an. Es herrschte Einigkeit darüber, dass ein deutsches EPR-System die Interessen der Hersteller, die dieses System finanzieren, berücksichtigen muss – bezüglich der genauen Ausgestaltung sind jedoch verschiedene Varianten möglich und viele Detailfragen offen. In einem nächsten Schritt soll nun BSI-intern und in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden wie HDE und dem Gesamtverband Textil + Mode ein konkreter Vorschlag erarbeitet werden, anhand dessen die Diskussion weitergeführt werden kann. Ziel ist, sich mit einem gemeinsamen Eckpunktepapier in die politische Debatte einzubringen.
Wir informieren unsere BSI-Mitglieder über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte zu diesem Thema.