Das EU-Parlament hat in der vergangenen Woche für den Vorschlag der EU-Kommission gestimmt, die Anwendung von CSRD und CSDDD als Teil des Omnibus-Pakets zu verschieben („stop the clock“).

Der Anwendungsbeginn der CSRD wird für Unternehmen, die bisher noch keinen CSRD-Report veröffentlichen mussten, um zwei Jahre verschoben. Konkret bedeutet dies, dass große Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten erstmals im Jahr 2028 für das vorangegangene Geschäftsjahr nach CSRD berichten müssen (statt bisher im Jahr 2026), börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen müssen erstmals 2029 berichten.

Der Anwendungsbeginn der CSDDD wird um ein Jahr auf 2028 verschoben. Dies gilt gleichermaßen für Unternehmen der sogenannten „ersten Welle“ (Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und einem Nettoumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro sowie Nicht-EU-Unternehmen mit einem Umsatz über diesem Schwellenwert in der EU) und Unternehmen der „zweiten Welle“ (Unternehmen in der EU mit mehr als 3.000 Mitarbeitern und einem Nettoumsatz von mehr als 900 Millionen Euro sowie für Nicht-EU-Unternehmen mit einem Umsatz über diesem Schwellenwert in der EU). Die Mitgliedsstaaten haben bis Juli 2027 Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen, also ein Jahr länger als bisher.

Nach dem EU-Parlament muss noch der Rat der Europäischen Union dem Gesetzesvorschlag zustimmen, dies gilt jedoch als Formsache. Nach einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt (voraussichtlich bis Juni 2025) tritt die Richtlinie in Kraft.

Die vollständige Pressemitteilung kann hier eingesehen werden.

Der Aufschub bringt für Unternehmen mehr Klarheit bezüglich des Anwendungsbeginns der betroffenen Gesetze. Die von der EU-Kommission als Teil des Omnibus-Pakets vorgeschlagenen inhaltlichen Änderungen sind davon noch nicht betroffen, sondern werden im Rahmen eines klassischen Gesetzgebungsprozesses verhandelt. Eine Übersicht über die Vorschläge haben wir unseren Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Mit Ergebnissen wird bis Ende des Jahres gerechnet.