Wenn Pferdesportler neues Equipment für ihr Hobby einkaufen, tun sie dies zunehmend digital. 40 Prozent aller Neukäufe von Pferdesportartikeln erfolgen heute über den Internetshop einer Reitsporthandelskette, über die Webseite eines Herstellers oder andere Online-Kanäle. Dies geht aus der aktuellen BSI-Konsumentenbefragung „Megatrend Digitalisierung – Wie shoppen Pferdesportler?“ im Auftrag der Fachgruppe Pferdesport des Bundesverbandes der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI) hervor. Das Hamburger Marktforschungsunternehmen benchex befragte dafür deutschlandweit insgesamt 1.040 Pferdesportler/-innen.
In 60 Prozent der Fälle werden die Pferdesportartikel weiterhin über den stationären Handel an die Reiterin und den Reiter gebracht. Bevorzugte Kauforte der Befragten sind dabei Filialbetriebe einer Reitsportkette, spezialisierte Reitsportfachgeschäfte sowie Turniere und Verbrauchermessen. Die Präferenz der Kunden für einen der beiden Einkaufskanäle hängt dabei auch von der Produktgruppe ab: Die Studienergebnisse zeigen, dass beispielsweise Pferdedecken und Reitbekleidung (Reithosen/Oberteile) deutlich häufiger online eingekauft werden als Reitstiefel oder Sättel, bei denen Reitsportler erfahrungsgemäß besonderen Wert auf individuelle Beratung vor Ort und Passgenauigkeit legen.
Fachhandelsketten sind auch in der Online-Welt stark
„Der hohe Anteil des Online-Handels an den Gesamtverkäufen zeigt, wie wichtig es auch in der Pferdesportbranche ist, seine Marketing-Strategie an den Megatrend Digitalisierung anzupassen. Viele Hersteller und Händler haben sich bereits erfolgreich im Online-Geschäft positioniert – andere stehen noch in den Startlöchern“, sagt Monique van Dooren-Westerdaal, Mitglied des Präsidiums des BSI und Vorsitzende der BSI-Fachgruppe Pferdesport. Eine Einschätzung, die sich auch in den Studienergebnissen widerspiegelt: Traditionell aus dem stationären Handel kommende Reitsporthandelsketten verzeichnen mit ihren zusätzlichen Online-Shops einen Anteil von zwölf Prozent an der Gesamtmenge der neuverkauften Reitsportartikel. Damit liegen sie an erster Stelle, vor reinen Online-Händlern, die es auf einen Anteil von sieben Prozent bringen.
Die große Zahl der unabhängigen stationären Fachhändler kommt dagegen zusammen nur auf vier Prozent. „Hier liegen sicherlich noch Potenziale brach. Im Aufbau eines Internet-Shops kann für spezialisierte Reitsportfachhändler durchaus die Chance liegen, sich über die Region hinaus neue Käufergruppen zu erschließen“, ist Christoph Krauss, Geschäftsführer von benchex, überzeugt. Punkten könnten sie vor allem durch Individualität in Sachen Service und Kundenansprache. Auffällig: Der Internet-Riese Amazon hat lediglich einen marginalen Marktanteil von zwei Prozent.